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„Neunzehn Minuten“ – Jodi Picoult Juli 5, 2009

Posted by besue in Romane & Erzählungen, Romane und Schmöker.
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Neunzehn Minuten - Jodie Picoult

Neunzehn Minuten - Jodie Picoult

Es fällt schwer, über dieses Buch eine Rezension zu verfassen, denn es beschäftigt sich nicht nur mit einer schrecklichen Tat, sondern polarisiert Menschen auf der ganzen Welt. Nachfolgend findet man meine persönlichen Eindrücke zu diesem Buch, die vielleicht nicht die Qualität besitzen, die dem Buch gerecht werden würden:

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Über die Autorin:
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Die Autorin, deren voller Name Jodi Lynn Picoult lautet, wurde am 19. Mai 1966 auf Long Island (New York) geboren. Nach dem Studium (Kreatives Schreiben) an der Princeton Universität erwarb sie einen Master-Grad in Pädagogik an der Harvard Universität.
Und vielleicht ist es gerade diese Kombination an Fähigkeiten und Ausbildungen, die sie zu einer geeigneten Schriftstellerin machen, um dieses Buch zu schreiben:

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Über das Buch:
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Die Autorin Jodi Picoult beschreibt in diesem fiktiven Roman eine Tragödie.:
Peter Houghton ist ein Außenseiter und fühlt sich/wird durch seine Mitschüler schon seit seinem ersten Schultag an gehänselt. Er fühlt sich von Kindesbeinen an missverstanden. Ein Gefühl, das sich in unbändige Wut gipfelt, die ihn veranlasst, mit vier Waffen in die Sterling High School zu gehen, um auf die zuvor auserwählten und die anderen Mitschüler zu schießen.

„Schon“ nach 19 Minuten ist diese Bluttat vorbei. Doch der Schüler-Amoklauf bricht wie ein Tsunami über so viele Menschen herein, sodass nach 19 Minuten längst noch nicht alles vorbei ist, sondern vieles gerade erst angefangen hat.

Mit viel Gespür führt Jodi Picoult alle Protagonisten in die Geschichte ein. Sie beschränkt sich so nicht nur auf die 19 Minuten dauernde Bluttat, sondern beleuchtet auch die Kindheit des Attentäters und zeigt auf, wie das Leben so vieler Menschen auf solch unterschiedlicher Weise verknüpft war und nun durch diese schreckliche Tat neu verbunden ist.

Der Leser bekommt somit nicht nur Einblick in die Psyche des Täters, sondern erfährt die Erlebnisse und all ihre Zusammenhänge aus mehreren Perspektiven vieler einzelner Protagonisten. Unter anderem sind da auch noch Peters Eltern, Lacy und Lewis Houghton, welche alle Momente der Vergangenheit auseinander nehmen um zu begreifen, wo alles ihren Anfang genommen hat. Und dann wäre da auch noch Alex, Josie Cormiers Mutter, die als Richterin das Urteil über Peter zu fällen hat, was sich mehr und mehr als schweres Unterfangen entpuppt. Denn wie soll es jemanden gelingen, noch objektiv zu bleiben, wenn die eigene Tochter beinahe selbst zum Opfer geworden wäre, wenn einzig und alleine scheinbar nur zwei Worte – „leben lassen“ – darüber entschieden haben, dass Josie noch lebt.
Natürlich wird die Geschichte auch aus der Perspektive von Josie erzählt, jenem Mädchen, das soviel verloren hat – unter anderem ihrer Erinnerung. Oder kann sie sich sogar noch an etwas erinnern?

Kurzum das Buch hat viel Tiefgang und die Worte der Autorin klingen noch nach, wenn man das Buch längst wieder ausgelesen zur Seite gelegt hat. So sorgt gerade die Tatsache, dass die Geschichte so beängstigend realistisch ist (einzig und allein das Ende kommt Hollywood nahe), für eine unangenehme Gänsehaut.

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Fazit:
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An dieses Buch ging ich in 19 Minuten-Schritten heran, nicht etwa, weil es mir besonders passend erschien, sondern weil es genau jener Zeitraum ist, den ich jeden Tag zweimal in öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs bin.
Und gerade diese zeitlich begrenzte Lesemöglichkeit half mir durch das Buch. Denn man sollte sich doch etwas Zeit nehmen, um den Kloß wieder vergehen zu lassen und auch um das Gefühl der Gänsehaut nicht mehr länger zu spüren.
Vielleicht ist es kein Buch für die späten Abend- oder gemütliche Lesestunden, insgesamt ist aber ein sehr lesenswertes Stück Literatur.

Buchdetails:

  • ORIGINALTITEL: Nineteen Minutes
  • ISBN: 3-492-05080-7
  • VERLAG: Piper

Kommentare»

1. Michaela - Juli 10, 2009

Ich mochte es auch kaum aus der Hand legen.
Hast du auch andere Romane von ihr gelesen?

besue - Juli 12, 2009

Bisher von Jodie Picoult gelesen wurde „In einer regnerischen Nacht“ . Das aber nicht an dieses Buch herankommt, wie ich meine – wobei man sie ja nicht vergleichen kann, denn immerhin sind die Geschichten, die Hintergründe und alles rundherum doch ganz anders. 😉
Auf meinen Berg neben dem Nachttisch liegen u.a. folgende Bücher von Fr. Picoult: „Beim Leben meiner Schwester“ (sehr bekannt und sehr beliebt) und „Die einzige Wahrheit“. Positiv überrascht war ich von der Tatsache, dass die Autorin sich an so manches Thema herantraut, die andere meiden. 😀

Michaela - Juli 13, 2009

„Bis ans Ende aller Tage“ ist auch noch gut.

besue - Juli 14, 2009

Habe auf deinen Tipp gehört und es sogleich bei einem Buchhändler meines Vertrauens ergattert.
Blöd nur, dass ich eigentlich vorhatte meinen Bücherberg schrumpfen zu lassen. 😀

2. “Beim Leben meiner Schwester” – Jodie Picoult « be.reader - August 5, 2009

[…] Mehr über die Autorin erfährt ihr beim ersten von mir von ihr gelesenen Buch: Neunzehn Minuten […]

3. „Das Herz ihrer Tochter“ – Jodi Picoult « be.reader - Januar 2, 2011

[…] einen Master-Grad in Pädagogik an der Harvard Universität. U.a. zeichnete sie sich für Werke wie „Neunzehn Minuten“ und „Bis ans Ende aller Tage“ oder dem verfilmtem Werk „Beim Leben meiner […]


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