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„Impact“ – Bernd Steinhardt Januar 2, 2011

Posted by besue in Krimis & Thriller, Romane und Schmöker, Science Fiction, Fantasy & Horror.
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"Impact" - Bernd Steinhardt

"Impact" - Bernd Steinhardt

Nachdem wir aus den Nachrichten immer wieder von Tornados, Tsunamies und anderen Naturkatastrophen, die das Eigentum und das Leben zahlreicher Menschen zerstören, scheint ein neues Tür für Wissenschaftsthriller geöffnet worden zu sein.

Vor allem, seit Frank Schätzings sechster und bisher erfolgreichster Roman „Der Schwarm“ (ISBN: 978-3462033748; 2004; Kiepenheuer & Witsch) veröffentlicht wurde, ist jedoch ein bestimmter Standard definiert worden.

Über den Autor:
An diesem Roman versucht der 1960 in Bremen geborene, Ethonologe und Anthropologe Bernd Steinhardt anzuknüpfen. Der Bremer ist vor allem seit 1997 mit seinem ersten Roman „Der Traum der steinernen Drachen“ (ISBN: 978-3250103608; 1997; Ammann-Verlag), der im Übrigen auch ins Chinesische übersetzt wurde, bekannt. 2003 folgte darauf dann der Thriller „Die Inseln am Ende der Zeit“ (ISBN: 978-3250104438; 2003; Ammann-Verlag) und nun „Impact“

Über das Buch:
Der Wissenschaftsthriller „Impact“ ist nicht mit dem gleichnamigen von Douglas Preston verfassten Roman zu verwechseln, wenn auch die Idee dahinter (der drohende Weltuntergang) grundsätzlich die selbe ist.
In Bernd Steinhardts Roman spielt das Wetter verrückt. Neuseeland wird im April (für dies Südhalbkugel ist dies der Frühherbst) von einem Blizzard heimgesucht, der den gesamten Kontinent unter eine dicke Schneedecke begräbt.

Zum Zeitpunkt des ungewöhnlichen Wetterphänomens befindet sich ein Charterboot auf hoher See. Der Protagonist Jon Foster, studierter Biophysiker und Wetterfrosch für einen Fernsehsender, macht sich darauf, gemeinsam mit dem wenig erfreuten Onkel Hank Hansen, in die Marlborough Sounds zu fahren. Hier lebt Nathan Cole, ein umstrittener Wissenschaftler, der Experimente im Bereich der Hirnforschung durchführte, die ihm damals schlussendlich die Approbation gekostet haben. Und genau diesem könnte jetzt große Gefahr drohen, wenn Jon Foster dem unbekannten Anrufer Glauben schenken kann und darf.
Doch die Hilfe kommt zu spät. Nathan Cole ist Tod und mit ihm wird ein neuer aufregender und gefährlicher Lebensabschnitt von Jon Foster eingeleitet.

Denn dies alles ist nur ein Auftakt zu weiteren eigenartigen Phänomenen, die Neuseeland und ihre Bevölkerung heimsuchen. Jon Foster macht sich nicht nur im eigenen Interesse sondern auch im Auftrag der neuen Chefin Kate Ryan auf der Suche nach der Lösung und der Ursache. Währenddessen strömen mehr Menschen in die Krankenhäuser, Erfrierungen und unerklärliche Kopfschmerzen sind die Ursache. Ist hier etwa etwas höheres im Spiel?

Eben jenes wiederkehrende Signal, dass Van Olsen, ein Hobbyfunker und Alien-Fanatiker, aufgespürt hat und das ihm schlussendlich den Bus, Job und beinahe sein Leben gekostet hat?

Ist gar ein außerirdisches Lebewesen der Grund allen Übels? Oder doch vielleicht die zahlreichen Experimente, die auf Nathan Coles Studien beruhen?

Fazit:
Und während hier die Stunde zahlreicher Personen läutet, gleitet der Plot immer mehr ins unglaubwürdige ab. Auch wenn Bernd Steinhardt in einem Interview beteuert hat, dass die Experimente, die im Roman beschrieben werden, auf real existierende Technologien (zumindest wesentliche Teile betreffend) beruhen, und man dies einmal unberücksichtigt lässt, so sind die Menschen, die Rahmenhandlungen und der Kern an sich, derart verworren, dass selbst der engagierte Leser sich mitunter in den Seiten verlieren kann. Und der Ausweg aus diesem höchst komplexen Labyrinth ist dann nicht gerade einfach, wenn nicht gar schier unmöglich.
Nachdem man auch noch zahlreiche Parallelen zu weiteren Wissenschaftsthrillern kennt und mitunter die Komplexität der Recherchen von u.a. Frank Schätzing (man verweise hier mal auf den Plagiats-Vorwurf.) allgemein bekannt ist, so wird dieser Roman wohl nur bei wahren Genreliebhaber eine Daseinsberechtigung haben, andere, noch Unbedarfte, greifen wohl lieber dorthin, wo man sich aufgrund der allgemeinen Meinung sicherer unterhalten fühlen darf.

Buchdetails:

  • ORIGINALTITELImpact
  • ISBN: 978-3-471-1350-35
  • VERLAG: List-Verlag (aus der Ullstein-Verlagsgruppe)

„Niemalsland“ – Neil Gaiman September 13, 2009

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Niemalsland - Neil Gaiman

"Niemalsland" - Neil Gaiman

Wenn sich vor Ihnen die Mauer auftun würde und ein verletztes Mädchen durch selbige kommen und verletzt vor Ihren Füßen bleiben würde, was würden Sie tun?

Die Statistik sagt, dass nur jeder Dritte Erste Hilfe leisten würde. Glück also für die junge Door, dass der Londoner Geschäftsmann Richard Mayhew sich ihrer annimmt und die verletzte junge Frau bei sich aufnimmt. Wobei ihn gerade diese Hilfsbereitschaft etwas ganz besonderes kostet – seine Identität. Niemand kennt ihn mehr, er wird von seiner (Ex-)Verlobten Jessica nicht mehr gekannt und keines Blickes gewürdigt, sein Arbeitsplatz wird ausgemustert und in seine Wohnung zieht auch schon jemand anderer ein.
Um seine Identität und sein Leben zurück zu bekommen, begibt sich Richard als gutmütiger wie naiver Held hinab nach „Unter-London“ – einer Welt unter den Straßen Londons, mit Geisterzügen, Ungeheuern, Engeln, Mördern, Rittern und leichblassen wie gefährlichen Schönheiten. In diesem Niemalsland erlebt der junge Mann ungewollt ein haarsträubendes wie gefährliches Abenteuer, was so gänzlich das Gegenteil zu seinem bisherigen langweiligen und deswegen auch vermissten Leben ist.

Gemeinsam mit Door, der atemberaubenden Hunter – der Beschützerin des jungen Mädchens und einem Marquise muss sich Richard durch eine Welt kämpfen, die für alle „Normalen“ nicht zu existieren scheint und ihn oftmals auch ein wenig an seinen Verstand zweifeln lässt.

Mehr über den Autor erfährt er unter Coraline – dem ersten von mir vom Autor gelesenen und rezensierten Buch.
Doch auch sonst, dürfte der Name Neil Gaiman dem einen oder anderen von Euch geläufig sein. Immerhin ist der gute Mann nicht nur Verfasser der bekannten „Sandman“-Comics sondern war in seiner Person auch als Drehbuchautor der Fernsehserie „Neverwhere“ (kommt einen sicherlich in Zusammenhang mit diesem Buch mehr als nur bekannt vor :)) und als Co-Autor neben Terry Prattchet beim Buch „Ein gutes Omen“ tätig.

Fazit:
Auf gewisse Weise war ich doch enttäuscht. Denn es hob doch gut an, nahm den Leser (ergo mich) rasch gefangen, doch spuckte ich am Ende doch ziemlich unbefriedigt wieder aus. Denn wie die Geschichte beinahe ihr Ende findet, lässt wirklich ein wenig zu wünschen übrig. Zum Glück wurde der Schlussakkord dann doch ein wenig anders gespielt als erwartet und somit ist das Buch doch noch mehr als nur empfehlenswert. 🙂

Buchdetails:

  • ORIGINALTITEL: Neverwhere
  • ISBN: 978-3-453-13757-8
  • VERLAG: Verlagsgruppe Randomhouse – Heyne Verlag

„Rendezvous mit einem Mörder“ – J.D. Robb August 2, 2009

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Rendezvous mit einem Mörder - J.D.Robb

"Rendezvous mit einem Mörder" - J.D.Robb

Über die Autorin:
Während die einen von euch, bei der Erwähnung des Namens „J.D. Robb“ die Augen bis in die Höhlen verdrehen, sind wohl die anderen gerade dabei vor Entzückung zu seufzen, während manche noch wagen zu behaupten, sie würden diese Person nicht kennen. Spätestens bei der Erwähnung des Namens „Nora Roberts“ und der beiläufigen Anfügung, dass es sich bei J.D. Robbs um niemand anderen als die eben genannte erfolgreiche Romance-Autorin handelt, wird jedoch für die nötige Aufklärung sorgen und die Leserschaft endgültig in zwei Lager spalten.
J.D. Robbs heißt somit nicht anders als Eleanor Marie Robertson und ist somit niemand anderer als die bekannte Autorin Nora Roberts, die mitunter auch die Pseudonymen Jill March und Sarah Hardesty benutzt.
Nachdem diese Dame mehr als nur bekannt – nämlich auch geliebt oder verabscheut ist – möchte ich nur ein weiteres Detail hinzufügen, nämlich, dass jedes ihrer Bücher seit 1999 ein New-York-Times Bestseller war.

Über das Buch:
Schon auf den ersten Seiten offenbart sich etwas überraschendes. Hierbei handelt es sich um einen Science-Fiction-Krimi (der mittlerweile der erste Teil eine weit mehr als 10-teiligen Romanreihe ist) rund um Eve Dallas. Einer Lieutnant der New Yorker Polizei in der Mitte des 21. Jahrhunderts. Längst sollten die bei uns bekannten Handfeuerwaffen der Vergangenheit angehören. Zumindest war das bisweilen so und die restlichen Objekte sind vielmehr welche der Begierde geworden und landen meist in den Sammlungen von betuchten Männern. Doch dieses Mal wandte ein grausamer Serienmörder wieder diese Art von Tötung an. Er tötete eine Prostituierte mittels dreier Schüsse und prophezeite, dass noch 5 weitere folgen werden.
Alle Indizien führen nun zum Milliardär Roarke, der nicht einmal zu verschweigen versucht, dass er ein Faible für die alten Handfeuerwaffen hat und sohin ein ganzes Arsenal sein eigen nennt.
In dieser Welt, in der Kaffee mittlerweile aufgrund der Regenwaldabholzung ein besonders rares Produkt ist, versucht nun Eve Dallas den Mörder zu finden und verliebt sich auch noch in ihren besten Verdächtigen – niemand anderen als Roarke.

Fazit:
Nun, allgemein bekannt ist der Warnhinweis, dass man mit einem Buch von Nora Roberts entweder großer Fan wird oder aber für immer abgeneigt wäre. In diesem Fall trieb mich der Roman, der nur oberflächlich an einem guten Krimi kratzt in das Lager der „Neider bzw. Ablehner“. Die Geschichte vermisst allzu viel an Tiefgang und vor allem wird viel zu sehr dem Geplänkel und Liebesspiel von Dallas und Roarke die Aufmerksamkeit gewidmet, als dass es möglich war, den Mörder ein bisschen länger versteckt zu lassen. Nachdem aber in diesem Fall der Täterkreis ziemlich klein ist, ist das Geheimnis bei einem aufmerksamen Leser schon in Kürze gelüftet.
Wem jedoch der Sinn nach Selbstgeißelung steht bzw. nach lockerer nicht allzu tiefer Literaturkost, sei das Buch empfohlen. Natürlich kann man von einem Kauf schon deswegen absehen, da, wie ich feststellen musste, zumindest eine aus dem Bekanntenkreis meist Nora Roberts Anhängerin ist bzw. auch in der kleinsten Gemeinde die Auswahl von Nora-Roberts-Büchern in Bibliotheken überraschend groß ausfällt.

Buchdetails:

  • ORIGINALTITEL: Naked in Death (01 Death)
  • ISBN: 3-442-37018-4
  • VERLAG: blanvalet – Verlagsgruppe Random House Bertelsmann

„Warten auf Oho“ – Robert Rankin September 17, 2008

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Warten auf Oho

"Warten auf Oho" - Robert Rankin

Manchmal befindet sich der Autor auf der Suche nach einem geeigneten Titel, aber so sehr er sich auch in die Arbeit stürzt, so sehr er auch versucht, und alles daran setzt, einen besonders originellen und witzigen Titel aus dem Hut zu zaubern, gelingt es ihm einfach nicht, und so bleibt ihm nur mehr eine Möglichkeit – einen bereits existierenden zu adaptieren und sicht nicht einmal die Mühe machen, es zu leugnen. Der Titel von Robert Rankins Roman ist ein offener Abklatsch von Samuel Becketts Theaterstück „Warten auf Godot“


Was macht also Robert Fleming Rankin aus?

Geboren im Jahre 1949 in ‚Parson Green‘, London, verbrachte Robert Rankin die erste Zeit seines Lebens nicht mit dem Schreiben, sondern wartete geduldig bis zur Volljährigkeit (den 1960er Jahren), bevor er sich ans Werk machte. Grund könnte hierfür ein Besuch in einer nahen Kneipe gewesen sein, wo er eventuell auf solch sonderbare Gestalten getroffen ist, dass er es/sie unbedingt für die Nachwelt festhalten wollte.
Dies könnte wirklich gut möglich gewesen sein, gibt er doch offen zu, dass er seine Inspiration meist in diversen Kneipen findet.
Wenn Robert Rankin einmal seine Freizeit nicht mit dem Herumlungern in Kneipen oder dem Schreiben von neuen Romanen verbringt, schustert er an seinem Lebenlauf herum – eine der wenigen bekannen Tatsachen ist, dass er in jungen Jahren das Studentenvolk um einen Zähler anstiegen ließ, als er Grafik an der Kunstschule Ealing studierte –  und übte so 39 verschiedene Berufe, die zumindest, sollten sie nicht stimmen, für genügend Stoff bei der Autobiografie sorgen werden, aus.
Anmerkung am Rande:
Nicht nur mit dem Buch „Warten auf Oho“ hat er seinen Bezug zu Gott gefunden, gelegentlich tritt er auch mit seiner Band „The Rock Gods“ auf.

Zum Buch:

Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf, kratzen sich und gehen ins Bad. Und irgendwie ist alles anders, abgedreht, eigenartig, unvorstellbar verändert, eigentlich total verschieden zu gestern, wobei sich grundsätzlich nicht viel geändert hat. (Vor allem wenn Sie Atheist sind). Es ist nur eines passiert – Gott ist tot.
Wobei das am Beginn der Geschichte noch gar nicht der Fall ist, da ist er nämlich ein quicklebendiger Geselle, der sich trotz einer „prächtigen“ Frau auch mit anderen Vertreterinnen des schönen Geschlechts vergnügt.
Und genau das ist der Grund, weshalb sich der legendäre Privatdetektiv und Schnüffler Lazlo Woodbine an seine Fersen heften darf, denn Gottes Frau Eartha heuert ihn an, den kleinen Schürzenjäger dingfest zu machen.

Aufgrund der Tatsache, dass der Schnüffler – im Übrigen unterstützt von einem sprechendem Blumenkohl, der es sich in seinem Kopf gemütlich gemacht hat – wirklich vom Weltklasseformat – weshalb man gerne auch darüber hinweg sieht, dass er einen kleinen Beschützer zwischen den Ohren beheimat- ist, gelingt es ihm leicht, Gott in seiner menschlichen Gestalt ausfindig zu machen.
Jedoch ist es der gehörnten Frau nicht mehr möglich, ihrem Göttergatten die Leviten zu lesen, denn er stirbt einen blutigen Tod in einer Seitengasse.
Als ob das nicht schon Schande genug für diese göttliche Familie ist, vermacht der Allmächtige auch einen einst an seine Frau verschenkten Planeten – man erahnt es schon, die Erde ist gemeint – an seinen Sohn, einem Taugenichts, der nur davon profitiert hat, dass Herr Papa nun das Zeitliche gesegnet hat.

Dies ist Grund genug, sich auf des Rätsels Lösung zu machen und herauszufinden, welches Spiel hier gespielt ist, was für gefiederte Wesen – keine Vögel – ihr Unwesen auf der Erde treiben und was ein Relokalisator namens Icarus, der sich gerne in einem Barbierladen herumtreibt, mit dem ganzen Geschehen zu tun hat.

Fazit:

Robert Rankin versucht es wieder einmal – nach seiner Elvis-Reihe und all den anderen humoristischen Parodien – und haut gewaltig auf dem Putz. An machen Stellen mag dies zu hart ausfallen, und schon ein wenig bröckeln aber insgesamt hält das Buch, was es verspricht – eine total verquere und beinahe schon zu durchgeknallte Story.
Mein Schutzengelblumenkohl und ich haben aber – zugegebenermaßen – ein paar Tränen gelacht.